Bekannte nichtbinäre Personen

Auf dieser Seite wird das De‑e-System an Beispieltexten über einige bekannte nichtbinäre Personen veranschaulicht. Diese Texte geben einen Eindruck dafür, wie das De‑e-System in der Praxis klingt, und helfen vielleicht ein bisschen, sich an den Klang zu gewöhnen.

Ivan Coyote

Ivan E. Coyote (* 11. August 1969 in Whitehorse, Yukon, Kanada) ist ein nichtbinäre kanadische Spoken-Word-Künstlere, Schriftstellere und LGBT-Aktiviste. En hat viele Auszeichnungen für ense Sammlungen von Kurzgeschichten, Romanen und Filmen erhalten. Außerdem besucht en Schulen, um Geschichten zu erzählen und Schreibwerkstätten zu geben. Viele von Coyotes Geschichten handeln von Geschlecht, Identität und sozialer Gerechtigkeit.

Coyote hat einen wesentlichen Beitrag zur Repräsentation von Queerness in der kanadischen Literatur geleistet. Ense erste Kurzgeschichtensammlung Close to Spider Man war Finaliste des Danuta Gleed Literary Award für Kurzgeschichten und wurde in der kanadischen Kritikeregemeinde für ihre halb-autobiografische Darstellung junger, queerer Frauen, die im Yukon aufwachsen, sehr geschätzt.

Weitere Infos über Coyote gibt es in der englischen Wikipedia.

Cyrus Grace Dunham

Cyrus Grace Dunham (* 28. Januar 1992 in New York City, New York, USA) ist ein nichtbinäre US-amerikanische Schriftstellere und Aktiviste. Auf Englisch bevorzugt en für sich die Pronomen they/them.

Grace Dunham ist de Spross des Malers Carroll Dunham und der Künstlerin und Fotografin Laurie Simmons. Ens Vater ist protestantisch und ense Mutter ist jüdisch. Ense Schwester Lena Dunham bezeichnet ihre Erziehung als feministisch ausgeprägt. En besuchte die Saint Ann’s School in Brooklyn, wo en für die Schulzeitung schrieb und am Jahrbuch arbeitete. Für ens Gedicht Twin Oaks erhielt en den Louise Louis/Emily F. Bourne Student Poetry Award von der Poetry Society of America. Nach der Schule wurde en an der Brown University angenommen und schloss ens Studium mit einem Abschluss in Stadtwissenschaften ab.

En erschien mehrmals in den Seiten der Teen Vogue. Ens Schauspieldebüt als 13-jährigey Kunsthändlere gab en 2006 in dem Film Dealing. Ens ältere Geschwister Lena schrieb zu dem Film das Drehbuch und führte die Regie.

Dunham erschien als de kleine Geschwister in Lenas Indie-Film Tiny Furniture 2010. En erschien dann in Happy Birthday, Marsha! sowie in A Smeary Spot, einem mehrkanaligen Video ders Künstleres A. K. Burns.

En gab ens Model-Debüt im Jahr 2015 und trat in Eckhaus Latta’s geschlechtsneutraler Laufsteg-Show im Frühjahr 2016 auf. En ist in einer laufenden Zusammenarbeit mit der Transgender-Aktivistin Tourmaline. Zudem ist en Kolumniste für The New Yorker. En war eine von neun Personen, die 2016 in der Video-Serie The What’s Underneath Project für StyleLikeU auf Fullscreen erschienen sind. Darin zog en sich vollständig aus, als en beschrieb, wie en sich als transgeschlechtliche Person fühlt.

Ens erstes Buch wurde 2016 bei Curse of Cherifa veröffentlicht. Unter dem Titel The Fool ist es eine Sammlung von Gedichten und kurzen Essays.

Weitere Infos über Dunham gibt es in der deutschen sowie in der englischen Wikipedia.

Yuhki Kamatani

Yuhki Kamatani (鎌谷 悠希 Kamatani Yūki, * 22 Juni 1983) ist ein nichtbinäre japanische Manga-Künstlere und Illustratore, de vor allem für ense Manga-Reihe Nabari no Ō (De Könige von Nabari) bekannt ist.

Kamatani identifiziert sich als X-gender, eine in Japan verbreitete nichtbinäre Geschlechtsidentität. Des Weiteren identifiziert en sich als asexuell. Ens öffentliches Coming-Out als X-gender und asexuell hatte Kamatani in einem Tweet im Jahr 2012. In ensem Twitter-Profil gibt Kamatani ens Geschlecht als „toX“ an, eine Anspielung auf die von manchen transidenten Personen verwendeten Begriffe FTM (female-to-male) und MTF (male-to-female), wobei en mit dieser Formulierung bewusst das zur Geburt zugeschriebene Geschlecht verschleiert.

In einem Interview im Jahr 2018 hat Kamatani die Schmerzen beschrieben, die en als Teenager aufgrund enser Identitätskrise hatte. Diese Erfahrungen spiegeln sich teilweise in Kamatanis Mangaserie Wer bist du zur blauen Stunde? (Shimanami Tasogare) wieder.

In Kamatanis Mangas kommen häufig Figuren in Übergangsphasen und Fragen der Identität und Marginalisierung vor. En bezeichnet die Manga-Künstlerin Moto Hagio als eine wichtige Inspiration; wie Hagio thematisieren ense Mangas oft Geschlecht und visuelle Metapher.

Kamatanis Debütwerk Nabari no Ō (De Könige von Nabari) ist ein moderner Ninja-Manga über einen scheinbar gewöhnlichen jugendlichen Jungen, dessen Körper eine allmächtige Ninja-Kraft enthält, um die versteckte Ninja-Clans kämpfen. Es stand 2005 beim neunten japanischen Medienkunstfestival im Finale der Story-Manga-Kategorie und wurde schließlich von der Jury empfohlen. Der erste Band einer englischen Übersetzung des Mangas wurde im Mai 2009 von Yen Press veröffentlicht. Der 14. und letzte Band wurde 2011 in Japan und 2013 in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. Kamatani arbeitete mit J.C.Staff zusammen, um eine 26-Episoden-Anime-Adaption von Nabari no Ō zu entwickeln. Unter der Regie von Kunihisa Sugishima lief die Serie 2008 in Japan auf TV Tokyo.

In der Mangaserie Wer bist du zur blauen Stunde? (Shimanami Tasogare), das in Onomichi in der Präfektur Hiroshima spielt, stellt Kamatani queere Charaktere dar, die sich mit ihrer Identität auseinandersetzen. Die vier Bücher der Serie sind zwischen Dezember 2015 und Juli 2018 bei Shogakukan erschienen.

Seven Seas Entertainment, das den Manga für die nordamerikanische Veröffentlichung ab dem 7. Mai 2019 lizenziert hat, hat das Werk wie folgt beworben: „Shimanami Tasogare schafft es, so viele verschiedene Arten darzustellen, wie Menschen ihre Identitäten gestalten und ihre einzigartigen Räume finden, wozu jedey einen Bezug herstellen kann. Es ist kein Wunder, dass dieses fesselnde Drama bei so vielen Menschen Anklang gefunden hat.“

Weitere Infos zu Kamatani gibt es in der deutschen sowie in der englischen Wikipedia.

Sam Smith

Sam Smith (* 19. Mai 1992 in London) ist ein nichtbinäre britische Liedermachere und Oscar-Preisträgere.

Sam Smith wuchs im kleinen Dorf Linton in der Grafschaft Cambridgeshire als Kind einer in der Finanzindustrie tätigen Mutter und eines Hausmannes auf. Während sich der Vater in dem gemeinsamen Haus in Great Chishill um Smith und die beiden jüngeren Geschwister kümmerte, war die vielbeschäftigte Mutter bei einer Bank sehr erfolgreich. Im Alter von acht Jahren erkannten die Eltern ens großes Talent und begannen dieses zu fördern. In früher Jugend war en als Backup-Sängere ders mehrjährigen Jazzgesangslehreres Joanna Eden bei Auftritten in der Hauptstadt im Einsatz.

In den Jahren 2012 bis 2013 erlebte Smith ensen eigentlichen internationalen Durchbruch. Dem britischen auf House, Electronica und Dance-Pop spezialisierten Duo Disclosure verhalf en mit enser Mitarbeit an deren Single Latch zum Durchbruch, was auch für en einen erheblichen Erfolg bedeutete. Bald darauf führte es zu einer Zusammenarbeit mit derm DJ, Liedermachere und Produzente Naughty Boy. Nachdem en noch im Februar 2013 ense erste eigene Single Lay Me Down veröffentlichte, hatte en mit Naughty Boys Song La La La im Mai 2013 ensen endgültigen internationalen Durchbruch. Bei La La La trat Smith nicht nur als Sängere des markanten Teils des 3:40 Minuten langen Songs in Erscheinung, sondern war auch als einey der Hauptverantwortlichen am Songtext tätig. Das Lied war in mehreren Ländern ein Nummer-eins-Hit in den Charts, so auch im Heimatland der beiden Künstlerne.

Im Mai 2014 bekannte sich de sich damals noch als männlich identifizierende Smith zu enser Homosexualität. In einem Interview verriet en, dass ens Album In the Lonely Hour von enser Liebe zu einem Mann handelt, die nicht erwidert wurde.

Bei den Grammy Awards 2015 gehörte Sam Smith zu den großen Gewinnernen des Abends. En gewann vier Auszeichnungen, darunter die drei Hauptkategorien Bestey neuey Künstlere und Single bzw. Song des Jahres (Stay with Me), in zwei weiteren war en nominiert.

Smith wurde 2016 für den Titelsong Writing’s on the Wall des 24. James-Bond-Films Spectre mit dem Oscar ausgezeichnet.

Am 15. März 2019 outete sich Smith in einem Interview als genderqueer und nichtbinär. Am 13. September 2019 gab en über Instagram bekannt, nicht mehr mit männlichen Pronomen bezeichnet werden zu wollen. Stattdessen solle das geschlechtsneutrale Pronomen „they“ benutzt werden.

Weitere Infos über Smith gibt es in der deutschen sowie in der englischen Wikipedia.

Tanwarin Sukkhapisit

Tanwarin Sukkhapisit (ธัญญ์วาริน สุขะพิสิษฐ์, Thai-Aussprache: [tʰān.wāː.rīn sùk.kʰà.pʰí.sìt]) ist ein nichtbinäre thailändische Filmemachere und Politikere.

En ist sowohl für Kurzfilme als auch für Spielfilme bekannt, die sich oft mit der LGBT-Erfahrung auseinandersetzen. Ens bekanntestes Werk ist der 2010 erschienene Spielfilm Insects in the Backyard, der von der Stigmatisierung eines transgeschlechtlichen Vaters handelt. In Thailand wurde der Film wegen „Verletzung der moralischen Werte der Gesellschaft“ zuerst verboten und erst nach einem mehrjährigen Rechtsstreit und dem Schnitt einer dreisekündigen Nacktszene für Zuschauerne ab 20 Jahre genehmigt. Dieser Rechtsstreit war eine der Gründe dafür, wieso Tanwarin anfing, sich in der Politik zu engagieren.

Bei den Parlamentswahlen 2019 in Thailand wurde Tanwarin für die linksliberale Partei Neue Zukunft in das thailändische Repräsentantenhaus gewählt. Damit wurde en zurm ersten offen transidenten Abgeordneten im thailändischen Parlament. Als Hauptprioritäten enser Abgeordnetentätigkeit hat Tanwarin ensen Einsatz für die Ehe für alle sowie für eine Überarbeitung des Sexualkundeunterrichts an thailändischen Schulen genannt.

Weitere Infos über Tanwarin gibt es in der englischen Wikipedia sowie in einem Artikel im Guardian und einem Artikel auf Pink News.

Die Texte über die auf dieser Seite behandelten nichtbinären Personen basieren zu einem großen Teil auf englischen und deutschen Wikipedia-Artikeln, wobei diese hier entsprechend der Copyright-Lizenz CC-BY-SA teilweise übersetzt sowie teilweise modifiziert wiedergegeben werden. Hier die Liste der verwendeten Wikipedia-Artikel:

Weitere Infos

Die Texte über die hier behandelten nichtbinären Personen finden sich auch im Nichtbinär-Wiki. Dort kann jedey die Texte erweitern und Texte über weitere Personen hinzufügen.