Dey-e-System (Archivseite)

Hinweis: Das Dey-e-System ist ein ehemaliger Vorschlag für ein Gesamtsystem für das Inklusivum. Da die darin vorgeschlagenen Formen „dey“ und „einey“ in unserer gruppeninternen Umfrage zu Artikelsystemen weniger beliebt waren, haben wir uns entschieden, diese Formen bei der Entscheidungsfindung für die Formen des Inklusivums nicht mehr zu berücksichtigen und dementsprechend diesen Vorschlag nicht mehr zu bewerben. Diese Seite ist nur noch aus Archivierungsgründen aufrufbar. Zwischen dem 1. Mai 2021 und dem 14. September 2021 wurden mehrere Versionen des Systems vorgestellt. Hier unten wird die letzte Version detailliert beschrieben. Hier ist eine Liste aller Versionen des Systems.

Das Dey-e-System ist ein Vorschlag dazu, wie systematisch neue geschlechtsneutrale Substantive, Pronomen, Artikel und Adjektiv-Endungen in die deutsche Sprache eingeführt werden könnten. Es kann als Alternative zum De-e-System angesehen werden, in der dey statt de als Grundform des inklusivischen Artikels verwendet wird.

Die meisten geschlechtsneutralen Substantive werden durch Anhängen der Endung -e an die maskuline Form gebildet:

dey Bürgere – dey Schülere – dey Studente – dey Aktiviste – dey Arzte – dey Freunde

Wenn wie bei Kollege oder Kunde die maskuline Form schon auf -e endet, so wird -re angehängt:

dey Kollegere – dey Kundere

Es gibt auch den Alternativ-Vorschlag, dass alle geschlechtsneutralen Substantive auf -ere enden sollen: dey Bürgere, dey Schülere, dey Studentere, dey Aktivistere, dey Arztere, dey Freundere, dey Kollegere, dey Kundere. Man kann je nach persönlicher Präferenz zwischen diesen beiden Varianten des Dey-e-Systems aussuchen. Falls sich das Dey-e-System durchsetzt, wird sich wahrscheinlich auf lange Sicht im Sprachgebrauch eine der beiden Varianten verfestigen.

Die Mehrzahl eines geschlechtsneutralen Substantivs endet immer auf -erne:

die Bürgerne – die Schülerne – die Studenterne

die Aktivisterne – die Ärzterne – die Freunderne

die Kollegerne – die Kunderne

Als unbestimmter Artikel wird im Inklusivum einey verwendet. Analog dazu wird -ey auch bei inklusivischen Possessivartikeln wie meiney, deiney, seiney und ihrey verwendet.

Im Akkusativ lauten alle Formen genauso wie im Nominativ. Im Genitiv enden alle Artikelwörter auf ‑ers, im Dativ auf -erm, z. B.: Gib das bitte derm Nachbare deiners Kollegere.

Genauso wie im Femininum enden Adjektive mit vorangehendem Artikel im Nominativ und Akkusativ auf -e und im Genitiv und Dativ auf -en, z. B.: Dey gute Schülere hilft derm neuen Lehrere dabei, dey kranke Nachbare meiners neuen Kollegere zu betreuen.

Wenn kein Artikelwort vor dem Adjektiv steht, lautet die Adjektiv-Endung wie die Endung der Artikel, also je nach Fall entweder -ey, -ers oder -erm, z. B.: Schon als 13-jährigey Schülere hat Kim Bücher auf fünf verschiedenen Sprachen gelesen. Dir als fleißigerm Schülere wird es schon gelingen, trotz schlechters Lehrere eine gute Note bei der Abi-Prüfung zu bekommen. Ich habe Leo als vertrauenswürdigey Expertere dargestellt.

Substantivierte Adjektive werden im Inklusivum mit derselben Endung verwendet wie nicht-substantivierte Adjektive, z. B.: Dey Verlobte von Kim ist der Meinung, dass einey Abgeordnete des Bundestages nicht gleichzeitig als Vorstandsvorsitzendey eines Großkonzerns tätig sein sollte.

Damit ergibt sich für das Inklusivum die folgende Deklinationstabelle:

Nominativdey gute Lehrereeiney gute Lehreregutey Lehrerejedey
Genitivders guten Lehrereeiners guten Lehrereguters Lehrerejeders
Dativderm guten Lehrereeinerm guten Lehrereguterm Lehrerejederm
Akkusativdey gute Lehrereeiney gute Lehreregutey Lehrerejedey

Das inklusivische Personalpronomen lautet dey. Diese Form wird unverändert im Nominativ und Akkusativ verwendet, wohingegen im Dativ die Form derm empfohlen wird. Der Possessivartikel lautet ders und wird genauso dekliniert wie andere Possessivartikel auch, z. B.: Kim hat derse Jacke hier vergessen. Natürlich kann jede Person selber entscheiden, ob sie dey oder ein davon abweichendes Pronomen als für sich präferiertes Pronomen haben will.

Hier einige Beispielsätze:

  • Dey Lehrere gibt derm Schülere das Buch.
  • Dey gibt derm das Buch.
  • Das Buch meiners Professore ist interessant.
  • Kennst Du eigentlich meiney Freunde Kim?
  • Ja, ich kenne dey schon.
  • Und kennst Du auch derse Kollegere Andrea?
  • Nein, ich glaub nicht, dass ich dey schon kennengelernt habe.
  • Ich kenne aber schon viele andere Kollegerne von Kim.
  • Bei uns ist jedey willkommen!

Weitere Details des Dey-e-Systems können analog zum de-e-System gebildet werden.

Im Folgenden wird das Dey-e-System an einem kurzen Textfragment veranschaulicht:

Kim ist einey engagierte Klima-Aktiviste, dey gemeinsam mit anderen Aktivisternen für die Einhaltung der UN-Klimaziele kämpft. Als Vorsitzendey der Ortsgruppe von Fridays for Future hat dey tagtäglich viel um die Ohren, um die Klimaschutz-Aktivitäten vor Ort zu koordinieren. Gemeinsam mit derm Ko-Vorsitzenden Leo arbeitet dey gerade an einem Plan dafür, wie möglichst viele Schülerne für die Teilnahme an den für nächste Woche geplanten Protesten gewonnen werden können. Kim hat auch einen guten Draht zu den Lehrernen derser Schule. Morgen trifft dey dey Geographielehrere dersers jüngeren Geschwister, um sich über die Möglichkeiten von Klima-bezogener Projektarbeit auszutauschen. So hilft jedey an diesem Thema Interessierte jederm anderen. Für die Erstellung des Web-Auftritts der Ortsgruppe hat Kim einey Kollegere dersers ehemaligen Nachbare um Hilfe gebeten, weil diesey sich gut mit Webdesign und Öffentlichkeitsarbeit auskennt. Des Weiteren kandidiert Kim für die Wahl zurm Kassierere des Bundesverbands von Fridays for Future. Andererseits ist es derm aber auch wichtig, dass diese aktivistischen Tätigkeiten dey zeitlich nicht zu sehr belasten, denn in den nächsten Monaten muss dey sich auf deren Abi-Prüfungen vorbereiten. Welchey andere Schülere engagiert sich so intensiv für ein so wichtiges Thema? Sicher kaum einey!

Alternative Variante mit de

Eine mögliche Alternative zu dem hier oben vorgestelltem Dey-e-System ist ein System, das de statt dey für die Grundform des bestimmten Artikel verwendet, aber ansonsten mit dem hier oben vorgestelltem System identisch ist. Da in unserer gruppeninternen Umfrage zu den Artikeln die Form de viel beliebter als die Form dey war, halten wir es für wahrscheinlicher, dass sich diese Variante durchsetzt. Ein Vorteil dieser Variante ist, dass dadurch der Artikel vom Personalpronomen unterschieden wird, genauso wie in den bisher existierenden Genera. Ein weiterer Vorteil ist, dass der im Deutschen bisher nur in Fremdwörtern vorkommende Laut ey in dieser Variante etwas sparsamer verwendet wird, wodurch der Klang weniger fremdartig ist.