Glossar

Hier führen wir alle sprachwissenschaftlichen Fachbegriffe auf, die wir auf dieser Webseite verwenden. Kursiv gesetzte Stichwörter (z. B. „Inklusivum“) sind von uns entwickelt, um präziser Konzepte beschreiben zu können, die in der Auseinandersetzung mit neuen Systemen für geschlechtsneutrales Deutsch relevant sind.

Adjektiv, das — Eigenschaftswort (z. B. schön, fleißig, studierend)

Akkusativ, der — Wen-Fall (Wen hat die Frau eines Freundes ihrem Kind vorgestellt? – Mich.)

Anglizismus, der — aus dem englischen übernommener Begriff (z. B. Influencer, Fan)

Artikel, der — hier: Artikelwörter im weiteren Sinne (neben der/die/das und ein/eine also z. B. auch kein/keine und dieser/diese/dieses, wenn vor Substantiv) (vgl. bestimmter Artikel, Demonstrativ-Artikel, Possessiv-Artikel, unbestimmter Artikel)

Artikelpronomen — Pronomen, das mit einem Artikel des ein- oder des jed-Paradigmas den Stamm teilt (z. B. einer/eine/eines, „Einer von uns“)

bestimmter Artikelder/die/das und im Inklusivum de

Dativ, der — Wem-Fall (Wem hat die Frau eines Freundes mich vorgestellt? – Dem Kind.)

definiter Artikel — s. bestimmter Artikel

Deklination — Beugung von Substantiven, Artikeln, Pronomina und Adjektiven nach Numerus, Kasus und Genus (vgl. schwache Deklination, gemischte Deklination, starke Deklination)

Demonstrativ-Artikel — hinweisender Artikel (z. B. dies-, jen-)

Demonstrativ-Pronomen — hinweisendes Fürwort (z. B. dieser, jene, diejenige)

ein-Paradigma — Deklinationsschema folgender Artikel: ein-, kein-, mein-, dein-, sein-, ihr-, unser-, eur- (die Endungen dieses Paradigmas unterscheiden sich von denen des jed-Paradigmas bisher nur im Nominativ des Maskulinums und im Nominativ und Akkusativ des Neutrums)

Femininum, das — weibliches grammatisches Geschlecht, auch: grammatisch weibliches Substantiv (die Studentin; Plural: Feminina; Adjektiv: feminin)

gemischte Deklination — Deklination von Adjektiven, die einem Artikel des ein-Paradigmas folgen (z. B. ein freundliches Kind; im Femininum, Plural und Inklusivum identisch mit schwacher Deklination)

generisches Maskulinum, das — Maskulinum, das beim Sprechen über eine spezifische Person nur eine männliche bezeichnet, bezogen auf unspezifische Personen aber alle Geschlechter einbeziehen soll (z. B. die Lehrer für weibliche, männliche und diversgeschlechtliche Lehrerne; heutzutage oft kritisiert, weil das Maskulinum immer mehr mit dem männlichen Geschlecht assoziiert wird; früher war die Trennung zwischen grammatischem und natürlichem Geschlecht noch größer)

Genitiv, der — Wessen-Fall (Wessen Frau hat mich dem Kind vorgestellt? – Die Frau eines Freundes)

Genus, das — grammatisches Geschlecht (die Lehrerin/der Lehrer/das Kind; Plural: Genera)

Grundform — undeklinierte Form eines Substantivs, Artikels oder Pronomens (generell Nominativ (Singular), manchmal auch identisch mit Genitiv, Dativ und/oder Akkusativ)

indefiniter Artikel — s. unbestimmter Artikel

Indefinit-Pronomen — unbestimmtes Fürwort (z. B. man, einer, jedermann)

Inklusivum, das — geschlechtsneutrales grammatisches Geschlecht, auch: grammatisch geschlechtsneutrales Substantiv (de Studente; Plural: Inklusiva; Adjektiv: inklusivisch)

jed-Paradigma — Deklinationsschema folgender Artikel: jed-, jen-, jedwed-, dies-, welch-, solch-, manch- (bisher werden im Deutschen auch Artikelpronomen wie einer/eine/eines nach diesem Schema dekliniert)

Kasus, der — grammatischer Fall (Nominativ/Genitiv/Dativ/Akkusativ; Plural: Kasus mit langem u)

Maskulinum, das — männliches grammatisches Geschlecht, auch: grammatisch männliches Substantiv (der Student; Plural: Maskulina; Adjektiv: maskulin)

Movierung — Prozess, um ein Personenwort weiblich zu machen, in unserem Kontext auch inklusivisch, männlich oder nichtbinär (z. B. Lehrer zu Lehrerin)

Neologismus, der — Wortschöpfung (z. B. mensch statt man oder Tonke statt Tante/Onkel; Plural: Neologismen)

Neopronomen — Personalpronomen, das neu in eine Sprache eingeführt wird (z. B. en, dey, sier)

Neutrum, das — sächliches grammatisches Geschlecht, auch: grammatisch sächliches Substantiv (das Kind; Plural: Neutra; Adjektiv: neutral)

Nominativ, der — Wer-Fall (Wer hat mich dem Kind vorgestellt? – Die Frau eines Freundes.)

Numerus, der — grammatische Zahl (das Kind/die Kinder; Plural: Numeri)

Paradigma, das — Deklinationsschema einer Gruppe von Artikeln, Pronomina etc., die gleich oder ähnlich dekliniert werden (z. B. gehören alle Artikel auf „-ein“ und unser/euer/ihr zum ein-Paradigma; Plural: Paradigmen oder Paradigmata) (vgl. ein-Paradigma, jed-Paradigma)

Partizip, das — Mittelwort (von einem Verb abgeleitetes Adjektiv, z. B. studierend, angestellt)

Personalpronomen — persönliches Fürwort (z. B. er, sie, es) (vgl. Neopronomen)

Personensubstantiv — Substantiv, das eine Person bezeichnet (z. B. Student, Schülerin, Kind)

Personenwort — s. Personensubstantiv (manchmal wird der Fachbegriff Pronomen ins Deutsche mit Personenwort übersetzt, wir benutzen den Begriff aber synonym zu Personensubstantiv)

Plural, der — Mehrzahl (z. B. mehrere Kinder statt ein Kind)

Possessiv-Artikel — besitzanzeigender Artikel (z. B. mein, sein, ihr etc.)

Possessivform — Form des Personalpronomens, die als Possessiv-Artikel klassifiziert ist (z. B. mein, sein, ihr); der Stamm der Possessivform wird auch verwendet, um den Genitiv des Personalpronomens zu bilden (z. B. meiner, seiner, ihrer)

Pronomen, das — Fürwort, das ein Substantiv ersetzt (z. B. er, sie, es oder man; Plural: Pronomen oder Pronomina) (vgl. Artikelpronomen, Demonstrativ-Pronomen, Indefinit-Pronomen, Personalpronomen, Relativpronomen)

Relativpronomen — Fürwort, das in einem Nebensatz auf ein Substantiv oder Pronomen im vorigen Satz verweist (z. B. „die Person, die das getan hat“)

schwache Deklination — Deklination von Adjektiven, die einem bestimmten Artikel oder einem Artikel des jed-Paradigmas folgen (z. B. „dieser nette Mann“; im Femininum, Plural und Inklusivum identisch mit gemischter Deklination)

Singular — Einzahl (z. B. ein Kind statt mehrere Kinder)

singular they — Phänomen im Englischen, bei dem das grammatisch pluralische Personalpronomen they für eine einzelne Person verwendet wird; diese Verwendung gab es schon mindestens im 14. Jhd.; bis vor Kurzem wurde es eigentlich nur für unspezifische Personen benutzt, heute wählen es viele nichtbinäre Personen als ihr Pronomen und es wird auch benutzt, um auf eine spezifische Person zu verweisen, deren Geschlecht de Sprechere nicht kennt oder im Kommunikationskontext nicht relevant findet

starke Deklination — Deklination von Adjektiven, die keinem Artikel folgen (z. B. Liebe Kim; bisher fast immer mit Deklination des jed-Paradigmas identisch, s. Paradigma)

Substantiv, das — Hauptwort, Nomen (in diesem Kontext meist Personenwörter wie Lehrer/Lehrerin oder Kollege/Kollegin)

Substantivierung — Nominalisierung (Verb/Adjektiv zu Substantiv, z. B. die Studierende, der Angestellte)

unbestimmter Artikelein/eine