Pressemitteilung als PDF-Datei
Verein für geschlechtsneutrales Deutsch unterstützt Sichtbarkeit nichtbinärer Personen
Berlin. Am 14. Juli 2023 feiern wir den internationalen Tag der nichtbinären Menschen. Der Verein für geschlechtsneutrales Deutsch e. V. nutzt diesen Tag, um seinem Wunsch Ausdruck zu verleihen, dass unsere Sprache allen Menschen gerecht wird, einschließlich derjenigen, die sich nicht ausschließlich als männlich oder weiblich identifizieren. Dafür sind aus unserer Sicht neue, geschlechtsneutrale Formen unabdingbar.
Inklusive Sprachformen
Der Verein hat einen zweijährigen kollektiven Prozess unterstützt, bei dem ein Vorschlag für geschlechtsneutrale Formen entwickelt wurde, das De-e-System. Hunderte Menschen haben daran durch Diskussionen, Umfragen und Abstimmungen mitgewirkt, darunter viele nichtbinäre Personen.
Das De-e-System ergänzt die weibliche Form der Substantive (z. B. „die Schülerin“) und die männliche (z. B. „der Schüler“) um eine geschlechtsneutrale, die durch die Endung „-e“ gebildet und mit dem bestimmten Artikel „de“ kombiniert wird: de Schülere, de Autore, de Studente. Im Plural wird die Endung „-rne“ verwendet: die Schülerne, die Autorne, die Studenterne. Das System deckt auch alle weiteren betroffenen Wortarten ab. So schlagen wir zum Beispiel als geschlechtsneutrale Alternative zu „sie“ und „er“ die Form „en“ vor. Sollte dies breitere Anerkennung finden, gibt das nichtbinären Menschen die Möglichkeit, ein Pronomen für sich zu wählen, das sie nicht ständig von Neuem erklären müssen.
Dabei wollen wir keine Sprachformen vorschreiben, sondern lediglich mehr sprachliche Flexibilität und Freiheit schaffen. Des Weiteren respektiert und unterstützt der Verein es, dass jede Person selbst entscheiden kann, welches Pronomen (oder Formenset) für sie verwendet werden soll.
Sprachliche Sichtbarkeit
Das Fehlen adäquater Sprachformen zur Beschreibung nichtbinärer Personen führt oft dazu, dass diese sich unsichtbar fühlen. Der Verein glaubt, dass geschlechtsneutrale Sprache ein wichtiger Schritt in Richtung einer inklusiveren Gesellschaft ist, in der alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht Anerkennung und Respekt erfahren.
Weitere Informationen und Hintergrund: https://geschlechtsneutral.net
Pressekontakt:
Dr. Marcos Cramer (en/ens/em/en)
Erstey Vorsitzendey des Vereins für geschlechtsneutrales Deutsch e. V.
E-Mail: info@geschlechtsneutral.net