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Verein für geschlechtsneutrales Deutsch will Genderstern ersetzen

Berlin. Am 19. Juni 2021 versammelten sich neun Personen online, um den Verein für geschlechtsneutrales Deutsch ins Leben zu rufen. Der Verein will einen gründlich durchdachten und kollektiv ausgearbeiteten Vorschlag machen. Dieser soll den Unsicherheiten Abhilfe verschaffen, wie auf korrekte Weise geschlechtergerecht formuliert wird. Die Hoffnung des Vereins ist, dazu beizutragen, dass sich Begriffe und Formen in der deutschen Sprache etablieren, die nicht nur die Gleichberechtigung der Frau festigen, sondern auch nichtbinären Geschlechtsidentitäten sprachliche Sichtbarkeit verschaffen. Dabei wollen wir nicht bestimmte Sprachformen vorschreiben, sondern lediglich Möglichkeiten für mehr sprachliche Flexibilität erschaffen.

Schon seit Monaten tauschen sich in Internetforen sprachlich interessierte Menschen aus, denen die Gleichberechtigung aller Geschlechter am Herzen liegt. Es herrscht rege Diskussion darüber, welche sprachlichen Formen sich eignen, um Behelfskonstrukte wie die Beidnennung – „Liebe Bürgerinnen und Bürger“ – oder den Genderstern – „Liebe Bürger*innen“ – abzulösen. Das Ziel: leicht aussprechbare Endungen, die intuitiv zu erlernen sind und vor allem keinen Aufschluss über das Geschlecht einer Person geben. Denn im Gegensatz zu einigen Sprachen wie dem Englischen ist das im Deutschen bisher nur mit Schwierigkeiten möglich. So ist „der Bürger“ zum Beispiel keine akkurate Übersetzung von „the citizen“. Ersteres verweist auf eine männliche Person, während Letzteres auch eine weibliche oder nichtbinäre Person sein kann. Ein erster Vorschlag: „de Bürgere“. Und statt „Liebe Bürgerinnen und Bürger“ einfach „Liebe Bürgerne“.

Anfang dieses Jahres fand die erste öffentliche Umfrage mit 500 Teilnehmenden statt, um einen Eindruck zu erhalten, welche Grundformen am beliebtesten sind. Weitere Umfragen werden nach gruppeninternem Austausch folgen.

Die Internetforen zu diesem Thema haben zusammen mittlerweile über 700 Mitglieder, darunter viele nichtbinäre Personen. Einige davon haben jetzt die Initiative für eine Vereinsgründung ergriffen, um noch mehr Menschen an diesem Prozess zu beteiligen.

Zu den Vorsitzenden des Vereins wurden Dr. Marcos Cramer aus Dresden und Averyn Hiell aus Berlin gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder sind Peter Postmann aus Wien sowie Lisa Marie Heeren aus Dülmen (NRW).

Mehr Informationen gibt es auf geschlechtsneutral.net.

Pressekontakt:

Dr. Marcos Cramer (hen/deren/denen/hen)
Erstern Vorsitzendern des Vereins für geschlechtsneutrales Deutsch
info@geschlechtsneutral.net