Hinweis: Es wurde in Umfragen bereits eine Entscheidung dazu getroffen, welche der auf dieser Seite behandelten Formen Teil des De‑e-Systems sind. Diese Seite dient nun also lediglich dazu, dass die Umfrage-Ergebnisse besser nachvollzogen werden können.
Im Folgenden werden Vor- und Nachteile der verschiedenen Vorschläge aufgeführt, wie jemand und niemand geschlechtsneutral gemacht werden könnten, die aus unserer Sicht für die Bewertung der Formen relevant sind. Alle Varianten würden in Kombination mit inklusivischen Formen benutzt werden: Jem… hat ense Tasche vergessen, hoffentlich findet en sie wieder.
jemand/niemand
Die Formen unverändert zu lassen, hätte einerseits den Vorteil, dass keine neue Formen dafür gelernt werden müssten, und andererseits, dass es kein Potenzial für Missverständnisse gäbe, da manche der anderen Vorschläge vielleicht zu stark von jemand bzw. niemand abweichen, um erkennbar zu bleiben.
Zwar waren diese Formen in ihrer Bedeutung schon immer geschlechtsneutral, aber sie enthalten die Buchstabenfolge ‹man›, die genau wie Mann klingt, was einige Leute stört. Ein anderer Grund, warum viele diese Formen als zu männlich empfinden, könnte darin liegen, dass bisher mit maskulinen Wörtern auf sie Bezug genommen wird: Jemand hat seine Tasche vergessen, hoffentlich findet er sie wieder. Wenn stattdessen inklusivische Formen benutzt würden, wäre dem schon Abhilfe verschafft. Doch es könnte für manche hilfreich sein, wenn es auch statt jemand/niemand eine andere Form gäbe, die als Erinnerung dient, dass nun inklusivische Formen folgen sollten.
Bisher lautet die Genitiv-Form von jemand entweder jemands oder jemandes, die Dativ-Form jemandem und die Akkusativ-form jemanden, wobei es auch möglich ist, die Grundform jemand im Dativ und Akkusativ unverändert zu lassen. Analoges gilt für niemand. Wenn wir die Grundformen jemand und niemand empfehlen, würde die Deklination im Inklusivum jemand/jemanders/jemanderm/jemand lauten, wobei wir zusätzlich für den Dativ explizit die undeklinierte Form jemand zulassen würden.
jemensch/niemensch
Diese Formen werden bereits von einigen Leuten verwendet. Sie passen gut mit dem Pronomen mensch zusammen, das bei der Umfrage zu Alternativen zu man am beliebtesten war. Durch die Ähnlichkeit zu jemand/niemand sollte die Bedeutung auch für nicht eingeweihte Personen klar sein, wobei es durch den Bezug zum Wort Mensch klar ist, dass eine geschlechtsneutrale Bedeutung intendiert wird.
Geschrieben sind diese Formen zwei Buchstaben länger als jemand/niemand. Eine Deklination mit den inklusivischen Endungen ‑ers und ‑erm bietet sich nicht so gut an, da das Wort Mensch anders dekliniert wird (des/dem Menschen). Der Dativ könnte allerdings, wie im modernen Deutsch üblich, unverändert bleiben.
jema/niema
Diese Formen passen gut mit dem Pronomen ma zusammen, das sich bei der Umfrage zu Alternativen zu man als zweitbeliebtestes qualifiziert hat. Außerdem sind die Formen zwei Buchstaben kürzer als jemand/niemand.
Aufgrund der Kürze sind diese Formen für nicht eingeweihte Personen allerdings wohl weniger leicht verständlich als einige der anderen Vorschläge. Die Form ma kann durch die süddeutsche Form von man motiviert werden, was aber nicht wirklich auf jema/niema übertragbar ist. Außerdem ist es für deutsche Wörter sowieso unüblich, auf ‑a zu enden. Ähnlich wie bei jemensch/niemensch bietet sich eine Deklination mit den inklusivischen Endungen ‑ers und ‑erm nicht so gut an; im Genitiv wäre aber jemas/niemas denkbar.
jemend/niemend
Aufgrund ihrer Nähe zu jemand/niemand sollten diese Formen auch für nicht eingeweihte Personen leicht verständlich sein. Die Ersetzung von a durch e kann mit Bezugnahme auf Mensch oder en motiviert werden. Diese Formen können problemlos dekliniert werden: jemenders, niemenderm etc.
Der Unterschied von nur einem Buchstaben zu jemand/niemand könnte allerdings als Tippfehler aufgefasst oder gänzlich überlesen werden. Auch in der gesprochenen Sprache wäre der Unterschied nicht immer klar heraushörbar.
jemen/niemen
Diese Formen könnten einerseits als Verkürzung von jemensch/niemensch verstanden werden, die leichter mit inklusivischen Endungen dekliniert werden könnte: jemeners, niemenerm etc. Andererseits wäre auch eine Motivation über das inklusivische Personalpronomen en denkbar, wobei dessen Deklination übernommen werden könnte: jemens, niemem etc. Diese Formen wären eine Silbe kürzer als die entsprechenden traditionellen Formen jemandes, niemandem etc.
Allerdings könnte es passieren, dass jemen und niemen aufgrund ihrer Kürze nicht als Alternative zu jemand bzw. niemand verstanden werden. Außerdem gibt es ein Land namens „Jemen“, was zusätzlich zu Verwirrung führen könnte.
jeme/nieme
Diese Formen sind sehr kompakt und fügen sich aufgrund der Endung ‑e gut ins De-e-System ein. Sie könnten entweder wie die Substantive dekliniert werden (also lediglich ein ‑s im Genitiv erhalten) oder wie die Artikel (jeme, jemers, jemerm, jeme).
Allerdings sind sie von allen bisherigen vorgeschlagenen Varianten am weitesten von jemand bzw. niemand entfernt, wodurch es passieren könnte, dass sie nicht korrekt mit ihnen assoziiert werden.