Pro-Contra-Liste: Anredewörter

Hinweis: Es wurde in Umfragen bereits eine Entscheidung dazu getroffen, welche der auf dieser Seite behandelten Formen Teil des De‑e-Systems sind. Diese Seite dient nun also lediglich dazu, dass die Umfrage-Ergebnisse besser nachvollzogen werden können.

Im Folgenden werden Vor- und Nachteile der Vorschläge für Anredewörter aufgeführt, der Plural jeweils in Klammern. Die Wörter würden wie „Frau“ und „Herr“ in Kombination mit dem Nachnamen als höfliche Anrede verwendet werden. Diejenigen unter der Überschrift „Spezifisch nichtbinäre Anreden“ könnten außerdem zusätzlich als allgemeines Wort für nichtbinäre Personen fungieren.

Allgemeine Anreden

Person (Personen)

existiert schon, auch als Anredewort, ist aber zweisilbig (könnte allerdings in der gesprochenen Sprache zu etwas wie „Pson“ verkürzt werden)

Pson (Psonen)

Kontraktion von „Person“, auch in der geschriebenen Sprache; wirkt vielleicht fremdartig, da im Deutschen bisher nur griechische Fremdwörter mit „ps“ beginnen; statt des zwei Silben längeren inklusivischen Plurals (Psonerne) könnte, analog zu „Personen“, „Psonen“ gebildet werden

Per (Perne)

Kurzform von „Person“; einsilbig und lässt sich gut in den inklusivischen Plural setzen, ist aber bereits ein männlicher Vorname und reimt sich außerdem auf „Herr“

Pers (Perserne, Perse oder Persen)

Kurzform von „Person“; hat nicht die beiden Nachteile von „Per“, könnte dafür aber für einige zu sehr nach „pervers“ klingen; Pluralform „Perserne“ identisch mit Plural von „Persere“ (also einer Person aus Persien)

Pere (Perne)

angelehnt an „Person“, mit inklusivischem -e (Verbindung zu „Person“ vielleicht zu intransparent); Plural wie bei „Per“, hat aber nicht dessen Nachteile; ist dafür zweisilbig (im Plural allerdings auch, anders als „Personen“)

Ferr (Ferrne oder Ferren)

Kofferwort aus „Frau“ und „Herr“ (einige finden Kombinationen aus weiblichen und männlichen Begriffen für geschlechtsneutrale problematisch); Pluralform „Ferrne“ klingt wie „Ferne“; bei der alternativen Pluralform „Ferren“ könnte die Ähnlichkeit zu „Herren“ noch stärker ins Gewicht fallen als im Singular

Ind (Inderne, Inde oder Inden)

Kurzform von „Individuum“ (diese Verbindung ist für einige vielleicht nicht transparent genug); Pluralform „Inderne“ wäre mit der von „Indere“ (Person aus Indien) identisch

Xer (Xerne)

in Anlehnung an das Neopronomen „xier“, mit Reim auf „Herr“; könnte wegen des x auf einige zu fremdartig wirken, was für andere aber gerade positiv sein könnte

Ser (Serne)

in Anlehnung an „Sir“, mit Reim auf „Herr“; ähnlich wie „sehr“, was vor allem in der Phrase „Sehr geehrtey Ser [Nachname]“ verwirrend sein könnte

Mensch (Menschen)

existiert schon; einsilbig; könnte mit Interjektion verwechselt werden: „Mensch Müller“ klingt ähnlich wie ein genervtes „Mensch, Müller!“

Spezifisch nichtbinäre Anreden

Enby (Enbys)

aus der englischen Aussprache der Abkürzug „NB“ (von „nonbinary“), aus der Community; einige mögen dieses Wort nicht, da es wie einige andere Verniedlichungsformen auf einen i-Laut endet

Enbe (Enberne oder Enben)

wie „Enby“, nur mir der inklusivischen und weniger verniedlichenden Endung ‑e; kann auch über die deutsche Aussprache der Abkürzung „NB“ erklärt werden

Nonbi (Nonbis)

Kurzform von „nonbinär“; könnte wie „Enby“ als verniedlichend empfunden werden

Nonby (Nonbys)

Kurzform von „nonbinary“; könnte wie „Enby“ als verniedlichend empfunden werden

Nib (Niberne oder Nibe)

Kofferwort aus „nichtbinär“; einsilbig wie „Frau“, „Herr“ und „Mann“; Aussprache nicht eindeutig: kann entweder mit langem oder mit kurzem „i“ ausgesprochen werden; vor allem bei der Aussprache mit kurzem „i“ könnte an „Kakaonibs“ gedacht werden; Pluralform „Niberne“ zwei Silben länger als Singularform, alternative Pluralform „Nibe“ nur eine Silbe länger

Nibe (Niberne oder Niben)

Kofferwort auf „nichtbinär“, mit inklusivischem -e

Xer (Xerne)

in Anlehnung an das Neopronomen „xier“, mit Reim auf „Herr“; einige könnten es wegen des speziellen Klangs passender finden, wenn „Xer“ eine spezifisch nichtbinäre Bedeutung erhält; einsilbig wie „Frau“, „Herr“ und „Mann“