Pro-Contra-Liste zu „unse(r)“ und „eue(r)“

Hinweis: Es wurde in Umfragen bereits eine Entscheidung dazu getroffen, welche der auf dieser Seite behandelten Formen Teil des De‑e-Systems sind. Diese Seite dient nun also lediglich dazu, dass die Umfrage-Ergebnisse besser nachvollzogen werden können.

Bei den Artikeln des ein-Paradigmas (ein, kein, mein, dein, sein, ihr, unser und euer) empfehlen wir für das Inklusivum die endungslose Form, die auch im Neutrum und Maskulinum verwendet wird. Aus Gründen, die wir unten aufführen, könnte es naheliegen, bei unser und euer das r im Nominativ und Akkusativ zu tilgen. Im Genitiv und Dativ sollten diese Wörter so dekliniert werden, als wäre das r nicht getilgt: unserers/eurers; unsererm/eurerm. Andernfalls wären sie mit den umgangssprachlichen Formen im Maskulinum und Neutrum (z. B. unserm) identisch.

Pro unse/eue, contra unser/euer

Die Endung -er ist durch Wörter wie Schüler, dieser und er für viele relativ männlich behaftet, was auch bei unser und euer ins Gewicht fallen könnte. Das könnte durch die Tilgung des r vermieden werden. Außerdem würde dadurch die Form auf -e enden, genau wie die Substantive im De-e-System.

Pro unser/euer, contra unse/eue

Gegen die Formen unse und eue spricht, dass diese Ausnahme extra erläutert und erlernt werden muss. Die Formen und unser und euer hingegen fügen sich ohne Extraregeln in das ein-Paradigma ein (einmal von der Tilgung des e in Formen wie eure abgesehen).

Pro/Contra gemischtes System

Es könnte sinnvoll sein, die Tilgung des r bei diesen Formen als etwas Optionales darzustellen, sodass diejenigen, die gern ein Formensystem nutzen wollen, das sich stärker an der bisherigen Systematik der deutschen Sprache orientiert, die Formen unser und euer verwenden können, ohne dabei vom De-e-System abzuweichen. Andererseits weisen wir auf unserer Webpräsenz auch explizit darauf hin, dass das De-e-System auch gern nur als Inspiration genommen werden kann, anstatt es komplett zu übernehmen. Außerdem könnte es das System für einige Leute unübersichtlicher machen, wenn es zwei verschiedene zulässige Formen für ein Phänomen gibt.