Alternativen

Wie hier erläutert, gibt es im deutschsprachigen Raum wie auch darüber hinaus ein wachsendes Bedürfnis nach geschlechtsneutralen Begriffen, wobei es neben unserem Vorschlag für ein neues geschlechtsneutrales Formensystem natürlich auch verschiedene andere Ansätze und Ideen dazu gibt, wie diesem Bedürfnis begegnet werden kann.

Insbesondere in queeren und progressiven Kreisen wird der Genderstern (z. B. Bürger*innen) oder ähnliche Sonderzeichenlösungen verwendet. Aber insbesondere, wenn es um eine einzelne Person geht, die nichtbinär ist oder deren Geschlecht nicht als weiblich oder männlich markiert werden soll, weil ihr Geschlecht unbekannt, irrelevant oder vertraulich ist, können Sonderzeichen schnell unhandlich und schwer aussprechbar werden: „Die*der Gitarrist*in dieser Band ist mein*e ehemalige*r Nachbar*in.“ Vergleiche dazu denselben Satz im De‑e-System: „De Gitarriste dieser Band ist mein ehemalige Nachbare.“ Ausweichformen wie Lehrkräfte und Mitarbeitende funktionieren nur bei einigen Substantiven und eignen sich nicht als allgemeine Lösungen. Eine ausführlichere Diskussion zu den bisherigen Formen des Genderns findet sich auf der folgenden Seite: Wieso nicht beim bisherigen Gendern bleiben?

Manche Personen sind der Überzeugung, dass die traditionellen maskulinen Formen aufgrund des linguistischen Phänomens des generischen Maskulinums dazu geeignet sind, das Bedürfnis nach geschlechtsneutralen Formen zu befriedigen. Auf der folgenden Seite erläutern wir, wieso diese Überzeugung unseres Erachtens auf Fehlannahmen basiert: Wieso nicht beim generischen Maskulinum bleiben?

Es gibt auch die Idee, die geschlechtsneutrale Interpretation von Formen wie Bürger und Student dadurch zu fördern, dass neue explizit männliche Formen eingeführt werden. Die Probleme, die dieser Vorschlag unseres Erachtens hat, werden auf der folgenden Seite erläutert: Kann die bisher maskuline Grundform geschlechtsneutral werden?

Außerdem wurde von einigen Personen vorgeschlagen, das Neutrum (also unter anderem den Artikel das) für geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen zu verwenden. Obwohl dieser Ansatz den Vorteil hätte, die Notwendigkeit eines neuen Genus zu umgehen, sehen wir dabei mehrere signifikante Probleme, wegen derer wir uns nicht für eine derartige Lösung aussprechen können. Zum Beispiel kann das Neutrum den Eindruck erwecken, dass eine Person als Sache dargestellt wird (ein Bekanntes von Kim) und einige Formen des Neutrums sind mit dem Maskulinum identisch (mit dem Bekannten von Kim). Mehr Informationen dazu gibt es auf der folgenden Seite: Wieso nicht das Neutrum verwenden?

Natürlich sind nicht alle, die unsere Idee neuer geschlechtsneutraler Formen an sich gut finden, mit allen von uns empfohlenen Formen zufrieden. Im Abschnitt Alternative Vorschläge der Seite Pronomen besprechen wir beliebte Alternativen zu unserem Personalpronomen-Vorschlag en/ens/em/en. Auf der folgenden Seite besprechen wir alternative Formen in den anderen Wortarten, wobei wir uns auf Formen fokussieren, die entweder bei einer der von uns durchgeführten Umfragen relativ beliebt waren oder außerhalb unserer Internetforen öffentliche Aufmerksamkeit erhalten haben: Alternative Formen